
Gremien erfolgreich entwickeln
Der Titel des Forschungsberichts gibt Hinweis darauf, dass Gremien oftmals mit einem negativen Image zu kämpfen haben, als träge oder ineffizient wahrgenommen werden. Im Bericht wird festgehalten wie sich die Gremienbesetzung bereits seit den 1990er-Jahren jedoch positiv entwickelt hat und immer breiter besetzt wird. Der Bericht greift oben genannte Punkte (warum Gremien) auf und fokussiert sich auf die Entwicklung von Gremien. Sprich: Komplexe Fragestellungen, wie sie in der Raumentwicklung vorhanden sind, müssen sich auch in der vielseitigen Besetzung – inter- und transdisziplinär – der Gremien spiegeln. Raumentwicklung ist etwas, das alle betrifft, deshalb sollten Gremien als Beispiel nicht ausschließlich aus Vertretern von Raumplanung und Architektur zusammengesetzt sein. Die genaue Zusammensetzung eines Gremiums sollte darauf abzielen, eine Vielfalt an Perspektiven, Fachkenntnissen und Erfahrungen zu gewährleisten, um fundierte Entscheidungen zu treffen und eine ganzheitliche Betrachtung der Raumentwicklung sicherzustellen.
Und Laien?
Das Papier betrachtet auch die mögliche Besetzung von Privatpersonen in Gremien. Sie könnten sowohl als Vertreter von Bürgerinitiativen, Anwohnergruppen oder anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen eingebunden werden, als auch aufgrund ihres Engagements und ihrer lokalen Expertise. Die Einbindung könne eine breitere Partizipation und Akzeptanz in den Entscheidungsprozessen fördern und stelle sicher, dass die Stimmen und Bedürfnisse der Bürger angemessen berücksichtigt werden. Die Beteiligung von Laien oder Nicht-Experten könne weitere Perspektiven einbringen, was Entscheidungen praxisnah und bürgernah gestalten könne. Jedoch müsse die Auswahl von Privatpersonen (wie bei allen Gremiumsmitgliedern) für Gremien transparent und nachvollziehbar erfolgen, um die Legitimität und Vielfalt der Gremienarbeit zu gewährleisten. Um eine effektive Beteiligung zu ermöglichen, sollten Laien angemessen unterstützt und durch mögliche Schulungen, Informationsmaterialien und moderierte Diskussionen vorbereitet werden. Dies kann nicht nur die Legitimität und Transparenz der Entscheidungsprozesse stärken, sondern auch sicherstellen, dass verschiedene Interessen und Bedürfnisse in den Gremien angemessen berücksichtigt werden.
Kein Patentrezept
Der Bericht bezieht Raumentwicklungsgremien in Österreich, Deutschland, Schweiz und Liechtenstein ein, betrachtet deren Ziele, Aufgaben, Funktionsweisen und auch Herausforderungen und versucht daraus Empfehlungen abzuleiten. Ein Patentrezept zur Besetzung von Gremien ergibt sich daraus nicht. Jedoch ein Kriterienkatalog für die Zusammensetzung von Gremien: Fachliche Kompetenz, Vielfalt der Perspektiven, Engagement und Motivation, Unabhängigkeit und Neutralität, Transparenz und Partizipation, Kontinuität und Erfahrung, Kommunikations- und Teamfähigkeit. Finden diese Kriterien Berücksichtigung sei die Basis für fundierte Entscheidungen gegeben.
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