IM EINKLANG MIT DER NATUR:

UMWELTFREUNDLICHE GARTENBELEUCHTUNG

Die Tage werden immer kürzer und trotzdem ist es nie wirklich dunkel. Grund dafür ist die sogenannte Lichtverschmutzung. Straßenlaternen, Weihnachtsbeleuchtung, Bodenstrahler und Co. trüben den Sternenhimmel und haben Einfluss auf Tiere, Pflanzen und uns Menschen. Deshalb ist es besonders in den dunklen Wintermonaten wichtig, auf umweltfreundliche und naturnahe Gartenbeleuchtung zu setzen.​

Text: Elena Huber

Die Effekte von Lichtverschmutzung

Durch künstliche und falsch ausgerichtete Beleuchtung bleibt der Himmel (besonders in stark bewohnten Gegenden, wie beispielsweise dem Rheintal) auch in der Nacht hell. Sterne verschwinden im Lichtsmog und der Nachthimmel – und damit die Umgebung – wird nie richtig schwarz. Die Folge: Tiere, Pflanzen und Menschen werden negativ beeinflusst. Denn der Kreislauf von Tag und Nacht, hell und dunkel, ist für viele Organismen essenziell. Bei uns Menschen führt zu viel Licht in der Nacht zu Stress und einem gestörten Schlaf, denn die Melatoninbildung (das Hormon, das den Schlaf-Wach-Zyklus im Körper regelt und uns müde werden lässt) wird gebremst. Auf Dauer führt das zu einem schlechten Schlaf, was sich wiederum negativ auf das Immunsystem auswirkt. Wir fühlen uns weniger erholt und werden schneller krank. Sind Tiere zu viel nächtlichem Licht ausgesetzt, sind die Auswirkungen noch drastischer: Ihr innerer Rhythmus wird gestört, was die Nahrungsbeschaffung, die Orientierung und sogar die Partnersuche erschwert. Für zahlreiche Insekten wird das Licht zur Todesfalle, wenn sie von Leuchtmitteln angelockt werden und daran verbrennen. Vögel verlieren die Orientierung, Säugetiere werden beim Winterschlaf gestört. Auch Pflanzen schadet zu viel künstliches Licht. Bäume verlieren ihre Blätter verspätet, sind empfindlicher bei Frost und anfälliger für Krankheiten. Deshalb sollte die Devise stets lauten: Künstliches Licht nur da, wo es wirklich notwendig ist. 

Wissenswert

​Rund eine Milliarde Schmetterlinge sterben in Österreich jährlich aufgrund von zu viel Beleuchtung und verbrennen an Lampen. 

Quelle: Global 2000

Wo Licht zwingend notwendig ist 

Dort wo es Licht tatsächlich braucht, beispielsweise im Eingangsbereich, auf Gartenwegen oder Treppen, soll es selbstverständlich Verwendung finden, um Unfälle (stolpern oder ausrutschen) zu vermeiden. Im Winter gänzlich auf Beleuchtung zu verzichten, ist für viele undenkbar. Auch stimmungsvolle Lichterketten und Akzentbeleuchtung gehören in der Adventszeit und auch danach einfach dazu. Wichtig ist, diese, so gut es geht, auf den Innenbereich zu begrenzen, um die Tier- und Pflanzenwelt nicht zu stören. Wer sich die Lichter im Außenbereich auf keinen Fall nehmen lassen möchte, sollte zumindest auf ein paar Dinge achten: 

  • geringe Lichtintensität
  • warmes Licht
  • Beleuchtung, die nahe am Boden und parallel zum Boden ausgerichtet sowie von oben abgeschirmt wird (ansonsten besteht Blendegefahr) 

Beleuchtung Richtung Baumkronen oder im Teich ist für schlafende Lebewesen in Ästen und Gewässern besonders irritierend. Umso wichtiger ist es, bewusst komplett lichtfreie Stellen im Garten zu schaffen. Überflüssige Gartenbeleuchtung, die jeden Abend mehrere Stunden eingeschaltet ist, treibt außerdem den Energieverbrauch und damit die Energiekosten in die Höhe. Deshalb ist es empfehlenswert, die Zierlichter so einzustellen, dass sie nur temporär (beispielsweise zwischen 19 und 21 Uhr) eingeschaltet bleiben. Bewegungserkenner und Zeitschaltuhren machen es einem hier leicht.

Wissenswert

Beleuchtung, die mit Bewegungsmeldern ausgestattet ist, ist das beste Mittel um Einbrecher abzuschrecken. Diebe, die sich in der Dunkelheit sicher fühlen, werden ihre Mission mit ziemlicher Sicherheit abbrechen, sobald Licht angeht und sie plötzlich im Scheinwerferlicht stehen.

Auf die richtigen Leuchtmittel kommt es an

Zusätzlich kann darauf geachtet werden, die richtigen Lampen zu wählen. Glühlampen und Halogenlampen ziehen Insekten stark an. Auch Licht mit Wellenlängen unter 5.000 Nanometer empfinden Tiere als besonders störend. Deshalb: Auf Lampen ohne UV-Strahlung und mit möglichst geringen Nanometern zurückgreifen. Am besten eignen sich Leuchtdioden mit warmem Licht, speziell gelbe LED-Lampen. 

Ein bewusster Umgang mit Licht berücksichtigt nicht nur die Bedürfnisse von uns Menschen, sondern auch den Schutz von Flora und Fauna. Bereits kleine Anpassungen an der Beleuchtung machen einen großen Unterschied. Es liegt also an uns, die richtige Balance zwischen naturnaher Beleuchtung und Sicherheit zu finden, um so die Schönheit des Gartens im Einklang mit der Natur zu erleben. 


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