
WEIHNACHTSBELEUCHTUNG IN ZEITEN DER ENERGIEKRISE
Besonders die Weihnachtsbeleuchtung in Städten und Gemeinden, sowie im Handel stand heuer im öffentlichen Diskurs. Eine bundesweite Befragung des Handelsverbandes Österreich aus dem September hat ergeben, dass 64 Prozent aller bundesweiten Handelsunternehmen dieses Jahr planen, auf die Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. Drei Viertel aller Betriebe sorgen bereits mittels LED-Beleuchtung flächendeckend für stimmungsvolles Ambiente. In den Städten sieht das ein wenig anders aus: Das Gros aller Städte wird nicht komplett auf den leuchtenden Weihnachtszauber verzichten. Jedoch soll die Leuchtdauer verkürzt werden. In Dornbirn und Feldkirch wird die Beleuchtung laut eines Berichts des ORF ab 22 Uhr abgeschaltet – eine halbe Stunde früher als in den vergangenen Jahren. Ein wichtiger Schritt. Denn: Die elektrische Lichterpracht in österreichischen Städten verbraucht in den wenigen Wochen vor Weihnachten große Mengen Strom. Einige Millionen Euro an Energiekosten entstehen jedes Jahr für Privatpersonen, Geschäfte und Gemeinden. Auch abseits der Energiekrise eine große finanzielle Belastung. Bei unseren Nachbarn in Deutschland fordert die Umwelthilfe deshalb den kompletten Verzicht auf die Beleuchtung – sowohl in den Städten, als auch in Privathaushalten.
Stromverbrauch verdoppelt sich im Advent
In einem durchschnittlichen Haushalt verdoppelt sich der Stromverbrauch in der Adventszeit beinahe. Wird von einem durchschnittlichen Monatsverbrauch von rund 350 Kilowattstunden Strom (kwH) ausgegangen und kommen in der Weihnachts- und Vorweihnachtszeit bis zu 10 kwH mehr pro Tag durch Lichterketten und Co. hinzu, steigt der Verbrauch auf 660 kwH an. Das macht sich auf der Stromrechnung deutlich bemerkbar. Die Geräte, die am meisten zum ansteigenden Stromverbrauch beitragen, sind Fernseher, Playstation und andere Unterhaltungselektronik, die im Winter gemeinsam mit Herd und Backofen täglich, teils mehrere Stunden am Stück, laufen. Auch der Trockner, der in der kalten Jahreszeit überdurchschnittlich oft benutzt wird, frisst Energie.
Ein leuchtender Baum für alle
Ein weiterer Vorschlag der Deutschen Umwelthilfe:
Einen großen Weihnachtsbaum pro Gemeinde aufzustellen und mit Lichtern zu schmücken, statt sämtliche Straßen und die eigenen vier Wände zu illuminieren. Ziel wäre es, sich im Sinne des Energiesparens zu versammeln und gemeinsam auf das Weihnachtsfest einzustimmen.
Individuell betrachtet, spielt die Weihnachtsbeleuchtung in Privathaushalten lediglich eine Nebenrolle im Stromverbrauch. Würden hingegen alle Vorarlberger Haushalte in der Weihnachtszeit sparsamer mit ihren Leuchtmitteln umgehen, könnte das eine große Menge Energie einsparen. Für alle, die keinesfalls auf festlichen Lichterzauber verzichten wollen, gibt es eine Vielzahl an energiesparenden Maßnahmen, die getroffen werden können – und ein paar Alternativen, die keinen Strom verbrauchen:
Die Weihnachtsbeleuchtung an eine Zeitschaltuhr hängen.
Damit werden die Lampen nur zu einer bestimmten Zeit eingeschaltet. Beispielsweise zwischen 18 und 22 Uhr, wenn alle zuhause sind und die Beleuchtung ihre Schönheit in der Dunkelheit am besten entfalten kann.
LED-Lampen verwenden.
Alte Halogenlampen und herkömmliche Glühlämpchen ohne Leuchtdioden verbrauchen in der Weihnachtszeit so viel Strom, wie ein Kühlschrank das ganze Jahr über. Deshalb ist es ratsam, auf energieeffizientere LED-Ketten zurückzugreifen. Sie verbrauchen nur ein Zehntel der Energie einer regulären Halogen-Lichterkette und halten gleichzeitig 100 Mal länger.
Auf Dekoration ohne Leuchtmittel setzen.
Geflochtene Zweige, Tannenzapfen, Deko-Schnee, Winterpflanzen oder Sterne aus Stroh schaffen eine festliche Atmosphäre – ganz ohne Strom. Wer Kinder oder Enkelkinder hat, kann sich zudem gemeinsam an weihnachtlichen Basteleien versuchen.
Echte Kerzen aufstellen.
Kaum ein anderes Leuchtmittel schafft es, eine so warme und gemütliche Lichtstimmung zu schaffen, wie Kerzen aus Wachs. Auf dem Fenstersims und im Wohnzimmer platziert, verleiht ihr Schein dem Zuhause ein gemütliches, wohliges Ambiente – und das, ohne auch nur eine Kilowattstunde Strom zu verbrauchen. Aber Achtung: Löschen nicht vergessen!
Stromspar-Tipp
Im Handel sind mittlerweile solarbetriebene Lichterketten erhältlich. Diese laden sich tagsüber auf dem Balkon oder im Garten mittels Sonnenenergie auf und sorgen abends für Beleuchtung.
In welchem Ausmaß jede und jeder auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichten möchte, liegt im eigenen Ermessen. Für die meisten sind ein strahlender Christbaum und ein paar funkelnde Lichter vermutlich mehr als nur Stromfresser. Sie sorgen für Stimmung, lassen Kinderaugen leuchten und bereiten Freude an den Weihnachtsfeiertagen. Darauf muss dieses Jahr nicht gänzlich verzichtet werden. Und doch: Jede noch so kleine Bemühung, Energie einzusparen, trägt dazu bei, den Energieverbrauch zu senken und damit der Energiekrise entgegenzuwirken. Es wäre also eine Überlegung wert, die Feiertage in ihrer ursprünglichen Form zu zelebrieren: Ruhig und besinnlich. Ohne viel „Klimbim“, illuminierte Straßen und hektisch-blinkende Schaufenster. Was am Ende den Weihnachtszauber ausmacht, ist das Beisammensein – und das geht auch bei Kerzenschein.
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