VORBEREITEN

Es sind unsichere Zeiten. Vor zwei Jahren um diese Zeit hatte uns der erste Lockdown fest im Griff. Die Politik überlegt sich unter anderem Wege, wie mit Mietentfällen und Co. umgegangen werden könne. Fristen wurden gesetzt, um dann wieder verlängert zu werden. Maßnahmen verkündet, dann wieder zurückgenommen, Impfpflicht angekündigt, dann wieder verschoben – wir alle wissen, wie es war/ist und wir sind müde. Eine Pandemie haben Wissenschaftler schon lange vor Corona verkündet, davor gewarnt. Die Entscheidung, sich nicht darauf vorzubereiten, wurde an obersten Stellen getroffen. So waren wir alle unvorbereitet. Deshalb traf sie uns mit voller Wucht.  

In den nächsten fünf Jahren, sagen Experten, wird es ein europaweites Blackout geben. Vorbeigeschrammt an einem solchen sind wir schon häufig. Diese Situation beleuchten wir in dieser Ausgabe gesondert. Wie es Herbert Knünz, Geschäftsführer Zivilschutz Verband Vorarlberg im Gespräch mit der Haus & Grund formulierte: „Es geht nicht um Panikmache, sondern darum, dass sich die Leute mit dem Thema, mit einer möglichen Krisensituation, früh genug und bewusst auseinandersetzen.“ Wer gut vorbereitet ist, wird vom Extremfall nicht zu sehr überrascht und nicht zu sehr überfordert sein. 

Alles sei eitel Wonne, so reagierte LR Marco Tittler sinngemäß kürzlich auf Kritik der Opposition an der Wohn- und Baupolitik des Landes. Hier gilt wohl eher, man muss kein Experte sein, um zu wissen und zu erkennen, dass dies auf Vorarlberg so gar nicht zutreffend ist. Von Wohnbauförderung bis Raumplanung, lauter politische Baustellen, die dringend angegangen gehören, und zwar nicht mit den Worten, es wäre alles gut, man müsse nur wie bisher weitermachen. So zu tun, als ob es keine Probleme gäbe, hat Probleme noch nie gelöst.  

Unsichere Zeiten, schwierige Situationen und auch Unerwartetes wird es immer wieder geben. Deshalb gilt frei nach Joki Kirschner: auch in guten Tagen an mögliche Krisen zu denken und sich darauf vorzubereiten, damit man es hat, wenn man es braucht

VEV-Präsident RA Dr. Markus Hagen