NUR DIE HARTEN KOMMEN IN DEN GARTEN

DIESE GEMÜSESORTEN GEDEIHEN AUCH IM HERBST NOCH

                                                                       

Herbst ist Haupterntezeit. Das Gartenjahr neigt sich dem Ende zu. All jene, die während der Frühlings- und Sommermonate fleißig gegärtnert haben, dürfen sich nun über bunteErntekörbe, prall gefüllt mitZucchini, Kürbissen, Karotten, rote Beete, Äpfeln und Co. freuen. Doch auch wer spät dran ist, bekommt im Herbst noch eine letzte Chance, Gemüse zu säen und es – mit etwas Glück und einem grünen Daumen – vor Einbruch des Winters zu ernten.

Text: Elena Huber


Die Winterharten, bleiben immer im Garten

Für eine Saat ab Mitte September gilt: Nur die Harten, kommen in den Garten! Sprich: Alle Gemüsesorten, die der kalten Jahreszeit problemlos standhalten können. Solche Sorten sind hart im Nehmen und damit wenig beeindruckt von Wind, Regen und kalten Nächten. Manche Gemüsearten stehen sogar bei Frost tapfer und unerschrocken im Beet. Die besten Gemüsesorten für eine Aussaat im Herbst sind schnell wachsende Kohl- und Salatsorten:


Grünkohl

Nummer Eins unter den Wintergemüsen! Eine echte Vita- min-C-Bombe, vollgepackt mit Ballaststoffen, die lange sättigen. Der Kohl wandert erst spät in die Beete und kann somit die ganze Wintersaison über geerntet werden. Viele Gärtner pflücken ihn sogar erst nach dem ersten Frost. Der Grund: Die Stoffwechselprozesse im Kohl verlangsamen sich, dadurch steigt der Zuckergehalt in den Kohlblättern – der Kohl wird aromatischer und weniger bitter.

                       

Spinat

Ideal, um ihn im kühlen Herbst zu säen, denn des Blattgemüses größter Feind ist übermäßige Hitze. Die Aussaat ist daher sogar bis in den Oktober möglich. Geerntet wird der Vitaminlieferant nach 6-8 Wochen. Anschließend kann er zu Cremespinat, Pesto, Salat und vielem mehr verarbeitetwerden.

                       

Pak Choi

Eine Asiatische Kohlart, die am besten dann gesetzt wird, wenn die heißesten Tage vorüber sind: Mitte bis Ende September. Wie der Spinat, verträgt auch der Pak Choi nur mäßig Hitze, da er sonst austreibt. Der beste Erntezeitpunkt für den Verwandten des Chinakohls ist 8 Wochen nach derSaat.


Blumenkohl

Für den ein oder anderen vielleicht überraschend, da der Blumenkohl eigentlich im Frühling gesetzt und während der Sommermonate abgeerntet wird. Aber: Das Gemüse ist im Sommer besonders anfällig für Schädlinge. Kohlfliegen, Drehherzmücken, Rüsselkäfer und Blattläuse machen sich nicht selten über ihn her. Eine Saat im Herbst kann dem Befall entgegenwirken. Und: Oft ist die Blumenkohlernte im Spätherbst besonders ertragreich. Wichtig ist, zeitnah mit der Saat loszulegen, denn von der Saat bis zum Setzling dauert es ungefähr 30 Tage, danach noch einmal ca. 10 Wochen, bis der Kohl erntereif ist.  

GUT DING BRAUCHT WEILE                                                           

Wer im Garten erst im Herbst Vollgas gibt, der braucht etwas mehr Geduld als jene, die bereits im Frühling mit der Bepflanzung ihres Gartenparadieses begonnen haben. Das Gemüse wächst, wenn es kälter und dunkler wird, unter erschwerten Bedingungen, was sich auf die Wachstumsgeschwindigkeit auswirkt. Regelmäßiges und richtiges Düngen ist hier entscheidend, um den Pflänzchen mit zusätzlichen Nährstoffen den nötigen Antrieb zu geben. Die beste Beratung dazu gibt‘s im Gartenfachmarkt.

Mangold

Er ist äußerst widerstandsfähig – nicht einmal Frost kann ihm etwas anhaben. Besonders gut gedeiht Mangold als Folgekultur von Erbsen oder Bohnen, denn diese lagern im Boden Stickstoff ein, der dem Mangold später beim Wachsen hilft. Geerntet wird der Stielmangold nach 10 bis 12, Blatt- mangold nach cirka 8 Wochen.


Gartenbasics – Sommer vs. Herbst

Das Gärtnern in der zweiten Jahreshälfte unterscheidet sich in ein paar Aspekten deutlich vom Gärtnern in der Hauptsaison. Während einige Gemüsesorten im Sommer vor zu viel Hitze geschützt werden müssen, ist im Herbst und Winter das Gegenteil der Fall. Am besten setzt man die Pflanzen an einen vollsonnigen, windgeschützten Ort: Hauswände, Mauern oder Baumstämme mit südseitiger Ausrichtung. Während im Sommer beinahe täglich gegossen wird, lautet die Faustregel zur Bewässerung in der Herbstsaison: Gegossen wird nur dann, wenn die Erde auch wirklich trocken ist. Das Gemüse wird vorzugsweise an einem warmen Tag direkt morgens mit Wasser versorgt. So haben Erde und Pflanzen genug Zeit, die Flüssigkeit vollständig aufzusaugen. Die Blätter sollten vor Einbruch der Dunkelheit (und demnach der Kälte) wieder trocken sein. Befindet sich im Garten ein Gewächshaus, muss dieses im Herbst, wie auch im Sommer täglich gelüftet werden. So kann überschüssige Feuchtigkeit entweichen, Schimmel- und Pilzbefall werden vorgebeugt. Und zu guter Letzt gilt es, die Gartenerde ab September zu schützen. Dazu werden Mulch, Kompost oder Stroh zwischen den Pflanzen auf dem Boden verteilt. Auf diese Weise wird die Wärme des Sommers im Boden etwas länger eingespeichert, was ihn fruchtbarer macht. Stroh bietet außerdem eine weiche, trockene Unterlage für das Gemüse.

Mit den richtigen Gemüsesorten, dem passenden Dünger, etwas Geduld und viel Liebe zum Garten kann die Ernte bis in den Spätherbst verlängert werden. So füllt sich nach und nach die Vorratskammer und der kalte Winter wird mit einem Haufen an buntem und vitaminreichem Gemüse bereichert.                                  

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