EIN HAUS WIRD FÜR DIE ZUKUNFT GEMACHT

Die Bundesregierung hat es sich für 2023/2024 auf die Fahnen geheftet: Die Sanierungsoffensive geht weiter. Dabei gibt es vom Bund, aber auch vom Land weiterhin Förderungen für den Ersatz von Öl- und Gasheizung sowie für die thermische Gebäudesanierung. Und auch Förderungen für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher befinden sich für 2023 in Vorbereitung. Haus & Grund begleitet die Familie Sohm aus Schwarzenberg dabei, wie sie Maßnahmen setzt, um ihr Zweigenerationenhaus für die Zukunft fit oder besser gesagt noch  fitter zu machen.  Teil 1

Text Ursula Fehle 

Im Baubestand liegt ein großes Potential, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Besonders durch den Austausch von alten Öl- und Gasheizungen kann dort viel erreicht werden. Der Ersatz dieser Heizsysteme durch Alternativen, die auf erneuerbaren Energieträgern basieren, wird schon seit geraumer Zeit im Altbestand gefördert. Im Neubau sind Öl- und Kohleheizungen bereits seit 2020 nicht mehr möglich. Gasheizungen sind mit diesem Jahr im Neubau nicht mehr zulässig. Außerdem dürfen kaputte Öl- und Kohleheizungen nur mehr durch erneuerbare Heizsysteme ersetzt werden. Neubauten werden also schon jetzt klimaneutral wie möglich geheizt. Im Altbestand soll dies bis  2035 (Ende von Öl- und Kohleheizungen) beziehungsweise bis 2040 (Ende von Gasheizungen) realisiert werden. Laut der vom Bundesministerium Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie beauftragten Studie Kapazitätsanpassung der Bauwirtschaft für eine erhöhte Sanierungsrate (Verfasser: FH-Doz.Dr. Wolfgang Amann, Dr. Nadejda Komendantova, Mag. Andreas Oberhuber IIBW – Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen GmbH In Kooperation mit: Dr. Sebastian Goers Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz, 2021) werden österreichweit nach wie vor 56 Prozent der Eigenheime mit Öl oder Gas beheizt. Das sind über 840.000 Eigenheime. Es gibt also noch viel zu tun. 


Stückholzheizung und Solaranlage

Die Familie Sohm aus Schwarzenberg im Bregenzerwald zeigt vor, wie Schritt für Schritt ihr Haus zukunftsfit gemacht wird. Im Erdgeschoss wohnen die Eltern, in den oberen Stockwerken haben die zwei erwachsenen Kinder ihre Wohnungen. Seit 1986 – Erbauungjahr – wird hier mit Holz geheizt. Gas- oder Ölkessel müssen somit nicht ausgetauscht werden. Auch wenn schon mit Holz geheizt wird, steht die nächste Weiterentwicklung beim Heizen im Raum. Eine Hackschnitzelanlage wäre hier die bevorzugte Lösung. Die Pläne dafür gibt es schon, alles ist bereits durchdacht. Die Umsetzung wird aber noch etwas warten müssen. Für die Raumwärme sorgt also aktuell noch die Holzheizung, für warmes Wasser die Solaranlage. Diese wurde vor rund fünf Jahren installiert.

 

Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG)

2021 wurde das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) im Parlament beschlossen. Das Gesetz hat zum Ziel, die Stromversorgung Österreichs bis 2030 auf 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energieträgern umzustellen. Unter anderem werden hier Investitionszuschüsse für die Errichtung oder auch Erweiterung von Photovoltaikanlagen  und Stromspeichern gewährt. Mit dem EAG ist außerdem die Möglichkeit gegeben, die Energiegemeinschaft zu gründen. Bürger werden so zum aktiven Teil der Energiewende.


Strom selber erzeugen

Die Familie Sohm hat für ihre zukünftige Photovoltaik-Anlage einen Antrag für einen EAG-Investitionszuschuss eingereicht. Die Gründe für die Anschaffung einer PV-Anlage lagen für die Wälder Familie auf der Hand. Der Platz auf dem Dach ist da. Das Dach eignet sich für die Anbringung einer PV-Anlage und es macht Sinn den eigenen Strom zu erzeugen. Die Sonne ist als Energiebringer da, so können andere Ressourcen gespart werden. Für die letztliche Entscheidung spielten auch Sicherheitsgedanke sowie Autonomie eine bedeutende Rolle. Wer selbst den eigenen Strom produziert, ist unabhängiger und nicht immer dem Markt und seinen Schwankungen unterworfen. Obwohl die Anschaffung eines E-Autos noch nicht konkret geplant ist, war dies für die Familie auch ein Entscheidungsfaktor. Wenn die Möglichkeit vorhanden ist, ein E-Auto zuhause mit dem eigenen Strom zu laden, ist das noch ein weiterer Anreiz, um die Anschaffung vom Wunsch in die Tat umzusetzen. Erst im September des vergangenen Jahres fiel der Entschluss, das im Jahr 1986 erbaute dreistöckige Haus mit einer PV-Anlage auszustatten. Die Planung übernahm Sohn Markus, seinerseits Konstrukteur von Beruf. Bereits im November 2022 haben Vater und Sohn gemeinsam die Unterkonstruktion zusammengeschweißt und am Dach befestigt. Die PV-Paneele liegen schon zur Anbringung bereit. Darauf wird bis April gewartet – wenn das Wetter wieder richtig passt. Und auch da werden Vater und Sohn wieder gemeinsam ans Werk gehen. Haus & Grund wird die Familie Sohm bei den nächsten Schritten begleiten.

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