HEIZUNGSTREND KAMINOFEN IM CHECK

ZUHAUSE IST DA, WO DIE WÄRME IST

Wenn die Vögel draußen zwitschern, die Tage länger werden und die Tulpen aus der Erde sprießen, möchten wohl die wenigsten Menschen an den Herbst denken. Und doch ist der Frühling der ideale Zeitpunkt, um sich Gedanken über das Heizen in der kommenden Wintersaison zu machen. Heizen mit Kaminofen ist aufgrund von Energiepreisen und Blackout-Szenarien nicht nur ein romantischer Trend. Die Warteliste bei den Ofenbauern ist lang, wer sich frühzeitig informiert und plant, ist dann aber rechtzeitig für den nächsten Winter gerüstet.

Text: Elena Huber

Welcher Ofen für mein Zuhause?

Vor der Anschaffung eines Kaminofens sollte mit einem Ofenbauer oder Schornsteinfeger überprüft werden, ob sich das Zimmer, in dem der Kachelofen gebaut werden soll, überhaupt für dessen Einsatz eignet. Dabei können folgende Fragen hilfreich sein: 

  • Ist bereits ein Schornstein vorhanden oder nicht?
  • Sind die baulichen Voraussetzungen für einen Kaminofen gegeben?
  • Soll der Ofen statt einer Zentralheizung verwendet werden oder nur punktuell Wärme spenden?
  • Wie groß ist die Fläche, die beheizt werden soll? 
  • Wie sollen Material und Design des Ofens aussehen? 

Die Antworten spielen eine Rolle bei der Wahl des geeigneten Ofenmodells. Gas- und Ölkaminöfen punkten vor allem durch ihren hohen Bedienkomfort, denn sie können mit einem einfachen Handgriff per Ölregler oder Zündautomatik eingeschaltet werden. Sie sind zudem platzsparend und verursachen wenig Schmutz. Gas- und Ölöfen eignen sich jedoch nicht als dauerhafte Wärmequelle. Sie sind primär dazu da, ein wohliges Ambiente zu schaffen und überzeugen vor allem durch schönes Design. Sie kommen lediglich punktuell als Unterstützung der Hauptheizung zum Einsatz  – beispielsweise bei milderen Temperaturen im Frühling oder Herbst. Dauerbrandöfen sind die richtige Wahl für all jene, die mit dem Ofen die Zentralheizung ersetzen möchten. Wie der Name verrät: Diese Öfen werden dauerhaft betrieben und oft mit Holz, Pellets oder Briketts befeuert. Wer sich einen leistungsstarken Ofen wünscht, der mit seiner Wärme große, offene Wohnräume beheizen kann, greift am besten zu einem Werkstattofen. Werkstattöfen wurden vorrangig für das Heizen in Werkstätten und Hallen entwickelt, finden aber – je nach Größe – in ausladenden Wohnbereichen ebenfalls Anwendung. 


Das Battle der Brennstoffe

Welcher Brennstoff verwendet wird, beeinflusst die Wahl des richtigen Kaminofens ebenfalls. Holz ist ein CO2 neutraler, nachwachsender Rohstoff und brennt sauber ab. Zudem sehen die Flammen im Kamin, je nach Holzart, anders aus – und auch der Duft, der sich beim Abbrennen verbreitet, unterscheidet sich. Allerdings braucht das Holz viel Platz. Der Lagerplatz sollte trocken und gut durchlüftet sein – Keller oder geschlossene Räume komme nicht infrage. Wer sein Brennholz selbst schlägert, muss zusätzlich einiges an Muskelkraft und Ausdauer aufbringen, um das Haus schön warm zu halten. Briketts und Pellets bestehen ebenfalls aus Holz, sind dank ihrer gepressten Form jedoch einfacher aufzubewahren und nicht mit Erde oder Rinde behaftet. Da sie aus Sägespänen oder Holzmehl hergestellt werden, haben sie einen geringeren Wassergehalt als geschlagenes Holz, was ihren Brennwert steigert. Pellets liefern eine hohe Heizleistung bei geringen Emissionen. Zeitgleich entsteht beim Abbrennen weniger Asche, was die Reinigung des Ofens erleichtert. Braunkohle hat einen sehr hohen Brennwert und kann in Säcken auch im Keller gelagert werden. Die Kohle ist, neben Öl, das ökologisch minderwertigste Brennmaterial. Gas ist einfach in der Handhabe. Es ist sauber, zudem braucht es keinen Platz. Trotz fehlendem Holz bietet das Gas ein klassisches Flammenbild. Ein weiterer Vorteil von Gas: Moderne Gasöfen können mittels Smartphone oder Zeitschaltuhr angemacht werden – ein Pluspunkt für alle Smart-Home-Liebhaber. Allerdings ist Gas, nicht zuletzt seit Beginn der Energiekrise, eines der teuersten Brennmittel. Der Betrieb eines Kaminofens mit Öl setzt einen speziellen Ölofen voraus, das Öl muss in entsprechenden Öltanks aufbewahrt werden. Ein Ölofen erfordert intensive Reinigung, denn spätestens nach einer Heizperiode muss nicht nur der Ofen selbst, sondern auch alle Leitungen, Rohre und Abgasstutzen geputzt werden. Von Ölöfen ist aus klimatechnischer Sicht generell abzuraten.

Achtung!

Bedrucktes Papier von Zeitungen, Kartonagen, Magazinen und Co. gehört nicht in den Kaminofen. Die Druckerschwärze stößt schädliche Dämpfe aus, zudem erzeugt die Verbrennung des verhältnismäßig feuchten Papiers kalte Abgase, die den Kamin schneller versotten lassen.

Wasserführende Kamine

Wer den gesamten Haushalt mit Wärme versorgen möchte, kann sich nach einem wasserführenden Kaminofen erkundigen. Dieser wird in Verbindung mit einem Wassersystem verwendet und funktioniert wie folgt: Ein Brennstoff wird im Kaminofen verbrannt und erzeugt Wärme, die durch einen Wärmetauscher im Ofen absorbiert wird. Anschließend wird die Hitze an ein System aus Wasserrohren übertragen, das durch den Ofen läuft. Das erhitzte Wasser wird in einen Warmwasserspeicher geleitet, von dem aus es zum Heizen und zur Bereitstellung von Warmwasser im ganzen Haus verwendet werden kann. Überschüssige Wärme wird zurück in den Ofen geleitet und dort gespeichert, bis sie wieder benötigt wird. Wer einen wasserführenden Kaminofen verwendet, kann sich über eine energieeffiziente und umweltfreundliche Heizquelle freuen, die den Energiebedarf eines ganzen Einfamilienhauses decken kann. 

 Vor- und Nachteile von Kaminöfen


Vorteile:

  • angenehme Strahlungswärme 
    behagliches Ambiente
  • große Angebotsvielfalt
  • Design lässt sich an Einrichtung anpassen
  • vergleichsweise günstiger Anschaffungspreis
  • einfache Installation
  • Umweltfreundlichkeit (je nach Brennstoff)
  • Energieeffizienz (je nach Brennstoff)


Nachteile:

  • Konstante Nachbefeuerung notwendig, v.a. bei Öfen, die nicht mit Öl oder Gas betrieben werden
  • Brennstoffe brauchen Lagerplatz
  • Fehlende Sicherheit bei Selbstinstallation
  • Gefahr von übermäßigem Sauerstoffverbrauch in kleinen Räumen
  • Funkenflug
  • Schmutz durch Asche, Ruß und Ölflecken

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Horst Schober ist seit vielen Jahren im Bauamt Hörbranz tätig. In den Gemeinden war es ein intensives Jahr, denn mit Ende des Jahres müssen die räumlichen Entwicklungspläne eingereicht werden. Der richtige Zeitpunkt für ein Gespräch über räumliche Entwicklung in der Gemeinde, Handlungsmöglichkeiten, Leerstand und zukünftige Herausforderungen – direkt aus einer Vorarlberger Gemeinde.
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